Scham ist eine schmerzhafte, oft übersehene Emotion, die in jeder Arbeit mit Menschen akut werden kann, etwa in der Schule: wenn Schüler sich für ihre Herkunft, Armut oder Fehlverhalten schämen. Unerkannte Schamgefühle können z.B. zu Kontaktabbruch, Rückzug oder Sucht führen – oder in Trotz, Mobbing oder Aggression umschlagen. Daher ist es für alle, die mit Menschen arbeiten, wichtig, Scham zu erkennen und konstruktiv mit ihr umgehen zu können. Denn sie ist zwar schmerzhaft, hat aber auch positive Aufgaben: Scham ist, nach Leon Wurmser, die Hüterin der Menschenwürde.
Zielsetzung
Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen die Psychodynamik von Scham: Wie sie ausgelöst werden kann, was im Gehirn im Zustand von akuter Schamüberflutung geschehen kann und in welcher Weise sich Schamgefühle (zB von Schülern oder Eltern) zeigen können.
Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage die seelische Not (= Scham) von Schülern oder Eltern zu erkennen, die hinter Scham-abwehrenden Verhaltensweisen wie z.B. Trotz, Wut, Aggression stecken können.
Haltung
Die Teilnehmer/-innnen sind in der Lage
- ihre eigenen Erfahrungen mit Scham und Beschämungen zu reflektieren und konstruktiv mit Schamgefühlen von Schülern oder Eltern umgehen zu können.
- die Arbeit mit Schülern bzw. Eltern in Menschen-würdigender, nicht beschämender Weise zu gestalten
Inhalt
Teil 1 : Grundlegende Informationen über Scham und Würde
Teil 2 : Was passiert bei Scham (Neurobiologie)? Wie zeigt sie sich?
Teil 3 : Wie wird Scham ausgelöst? Wie reguliert sie die Würde?
Arbeitsformen
Kurzreferate, Arbeitsgruppen und Austausch von Erfahrungen.
Referent, Referentin
Stephan Marks, Dr., Sozialwissenschaftler, Supervisor und Sachbuch-Autor. Er bildet seit vielen Jahren Berufstätige, die mit Menschen arbeiten, über Menschenwürde und Scham fort.
Inscriptions sur le site de l'IFEN